Glencore

Glencore ist weltweit eine der grössten im Rohstoffsektor tätige Unternehmensgruppe und der umsatzstärkste Konzern der Schweiz. Gegründet wird Glencore von Marc Rich, einem der umstrittensten Rohstoffhändler der Welt. Glencore ist seit 2011 an der Börse kotiert, vorher ist das Unternehmen in Besitz einer Managergruppe rund um den aktuellen CEO Yvan Glasenberg. Die Qatar Investment Authority ist sein grösster Aktionär. Das Unternehmen erlangt seinen aktuelle Umfang hauptsächlich durch die Fusion mit Xstrata im Mai 2013.

Am 2. Mai 2013 fusioniert Glencore und Xstrata zu Glencore Xstrata plc., einem der weltweit grössten Mega-Minenkonzerne. Glencore gehört zu den grössten Rohstoffhändlern der Welt und ist 2017 die umsatzstärkte Firma der Schweiz. Xstrata zählte vor der Fusion zu den Top Five der Bergbaukonzerne weltweit und belegte in der Schweiz Platz sechs. Glencore Xstrata plc. wird nur ein Jahr nach der Fusion in Glencore plc umbenannt. Glencore ist heute ein kaum durchschaubares Labyrinth von Aktivitäten, Tochtergesellschaften und Holdings. Glencore ist in über 50 Ländern präsent, besitzt über 150 Bergwerke, handelt rund 90 verschiedene Rohstoffe und beschäftigt inetwa 155’000 Personen.

Der ehemalige Xstrata-Konzern ist sehr bemüht zu betonen, dass der Nachhaltigkeitspolitik einen hohen Stellenwert beigemessen würde und will sich als Vorzeigekonzern im Bereich Corporate Social Responsibility profilieren. Xstrata unterzeichnet im Jahr 2012 die Voluntary Principles on Security and Human Rights. Dass es bei der Umsetzung dieser Principles nicht immer zum besten steht, wird in den Fallbeispielen deutlich.
Der ehemalige Glencore-Konzern praktiziert eine andere Firmenpolitik. Der Konzern ist bis am 19. Mai 2011 nicht börsenkotiert, weshalb wenig Informationen über das Management des Unternehmens an die Öffentlichkeit gelangt. Der Gründer des Unternehmens, Marc Rich, ist bekannt durch seine unsauberen Machenschaften in der Vergangenheit, wie z.B. seine Wirtschaftsbeziehungen zu Apartheid-Südafrika, dem Iran oder anderen totalitären Staaten. Bis zur Fusion mangelt es an einer klaren Nachhaltigkeits- sowie Menschenrechtspolitik und der Konzern ist noch immer bekannt für seine Intransparenz.

Bereits vor der Fusion zieht sich der ehemalige CEO von Xstrata, Mick Davis, und andere leitende Xstrata-Manager von der Konzernspitze zurück. An der ersten Generalversammlung des fusionierten Konzerns vom 16.5.2013 wird der ehemalige Xstrata- und neue Glencore-Xstrata-Verwaltungsratspräsident John Bond von den Aktionären abgewählt. Somit ist der neue Konzern in der Hand ehemaliger Glencore-Manager, mit Ivan Glasenberg an der Spitze. Dies dürfte hinsichtlich einer nachhaltigeren, sozial verträglicheren und transparenteren Konzernpolitik pessimistisch stimmen. Dass der Glencore-Geist überhand genommen hat zeigt sich auch in der Tatsache, dass ein Jahr nach der Fusion der Name Xstrata aus dem Konzernnamen verschwindet.

Aktuelle Fälle von Glencore

Kolumbien, Peru, 12.12.2023

Banken und Investor:innen müssen für die Menschenrechtsverletzungen von Glencore Verantwortung übernehmen

Peru, 05.05.2022

Streik beim Glencore Tochterunternehmen Volcan

Kolumbien, 12.08.2021

Glencore und die Kohlenmine El Cerrejón

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