Bericht mit 16 Fallstudien: “UN Treaty” zu Konzerne & Menschenrechte!

Im Jahr 2014 wurde eine neue Initiative gestartet, um der Straflosigkeit von Transnationalen Konzernen (TNK) ein Ende zu setzen und für die betroffenen Gesellschaften Gerechtigkeit und Wiedergutmachung zu bekommen. Bei den Vereinten Nationen laufen Verhandlungen über ein rechtsverbindliches internationales Instrument zu transnationalen Unternehmen und Menschenrechten, das die Gestalt eines internationalen Vertrags („UN Treaty“ oder „Binding Treaty“) annehmen soll. Am 7. März 2019 wurde nun ein neuer Bericht der European Network of Corporate Observatories (ENCO) veröffentlicht - MultiWatch hat drei von 16 Fallstudien zu Menschenrechtsverletzungen, die in dem Bericht enthalten sind, beigetragen.

Im Oktober 2018 hat in Genf die vierte Sitzung der "Open-ended Intergovernmental Working Group mandated to develop a UN Binding Treaty on Transnational Corporations and other business enterprises with respect to Human Rights" (OEIGWG)  stattgefunden. Anlässlich dieser Sitzung hat die Global Campaign (ein Netzwerk von über 250 sozialen Bewegungen, Gewerkschaften und NGOs, in dem auch MultiWatch vertreten ist) ein Week of Peoples Mobilisation organisiert, um Druck aufzubauen, damit die Arbeitsgruppe bei der Entwicklung eines dringend notwendigen  Binding Treaty vorwärts macht!

Am 7. März 2019 fand erneut eine Sitzung der UN Arbeitsgruppe zur Binding Treaty statt. Dieses Mal zeigt ein neuer Bericht der European Network of Corporate Observatories (ENCO) die verstörende Verbandelung der EU mit den Lobbygruppen der Konzerne innerhalb der Vereinten Nationen auf. Die Ergebnisse decken auf, wie grosse Konzerne auf allen Ebenen der Entscheidungsfindung beteiligt sind und deshalb eine Regulierung praktisch verunmöglichen. Die EU hat sich als entscheidender Gegner der Einführung verbindlicher Regelungen für transnationale Unternehmen und als hartnäckiger Verteidiger freiwilliger Normen entpuppt, obwohl die freiwilligen Normen sich nachweislich als ineffizient und unzureichend erwiesen haben.

Fallstudien:

- KiK and the Karachi fire: a test case for corporate responsibility in transnational supply chains – by Goliathwatch (Germany)

- Syngenta: Hazardous agrochemicals in India – by MultiWatch (Switzerland)

- Shell in the Argentinian Patagonia – by Observatorio Petrolero Sur (Argentina)

- Salini and the Gibe Hydroelectric Complex in Ethiopia – by Re:Common (Italy)

- The Wind Farm Corridor on the Isthmus of Tehuantepec (Oaxaca, Mexico) – Observatorio de Multinacionales en América Latina (Spain)

- AATIF and Agrivision Africa: the failure of private-sector-led ‘development’ – by ASTM (Luxembourg) & FIAN (Germany)

- Société Générale and US fracked gas exports – by Amis de la Terre France

- G4S in the Occupied Palestinian Territories – by Novact (Spain)

- BHP and the collapse of Samarco’s Fundão Dam in Brazil – by War on Want & London Mining Network (UK)

- Groupe Bruxelles Lambert: what about the accountability of billionaire shareholders? - by Observatoire des multinationales (France) & Gresea (Belgium)

- Pollution and violence around a Glencore copper mine in Peru – by MultiWatch (Switzerland)

- Indra Sistemas: arms for war and the militarisation of borders – by Centre Delàs (Spain)

- Volkswagen and the Dieselgate scandal – by Goliathwatch (Germany)

- ACS and the Castor gas storage project – by ODG (Spain)

- Engie and the Jirau dam – by Observatoire des multinationales (France)

- Crédit Suisse and the Mozambique secret loans scandal – by MultiWatch (Switzerland)

Hier können alle Fallstudien heruntergeladen werden.