Zwischen Novartis und Roche gab es Absprachen, um den Einsatz des Roche-Medikaments Avastin gegen die Augenkrankheit AMD zu verhindern. Stattdessen sollten Ärzt*innen das wesentlich teurere Mittel Lucentis verschreiben, das von beiden Konzernen vermarktet wird.
Die Staatsanwaltschaft in Rom hat Justizkreisen zufolge Ermittlungen gegen vier Manager von Novartis und Roche eingeleitet. Die Behörden gingen dem Verdacht nach, dass sich die Unternehmensvertreter der Marktmanipulation und des Betrugs schuldig gemacht hätten, heisst es am 7. März 2014. Dabei soll es sich um Absprachen rund um Augenmedikamente handeln. Je rund 90 Millionen Euro sollen Roche und Novartis zahlen, weil sie sich nach Ansicht der Kartellwächter abgesprochen haben, um den Einsatz des Roche-Medikaments Avastin gegen die Augenkrankheit AMD zu verhindern. Stattdessen sollten Ärzte das wesentlich teurere Mittel Lucentis verschreiben, das beide Konzerne vermarkten. Die Schweizer Unternehmen kündigten Berufung gegen die Entscheidung der Wettbewerbshüter an.