Novartis: Irreführende Werbung in Japan

Novartis sieht sich dem Vorwurf der irreführenden Werbung für das blutdrucksenkende Medikament Diovan ausgesetzt. Die Werbung basiert auf der manipulierten Wirksamkeitsstudie, obwohl dem Unternehmen deren Manipulation bekannt gewesen ist.

Diovan, dessen Patentschutz in Japan Ende 2013 ausgelaufen ist, ist ein wichtiger Umsatzträger für den Konzern. Rund ein Viertel der Erlöse aus dem Medikament kamen zuletzt aus Japan.

Mehrere japanische Krankenhäuser hatten aufgehört, das Medikament zu verschreiben, nachdem im Oktober 2013 Medien in Japan breit über eine Untersuchung des Gesundheitsministeriums im Zusammenhang mit den beiden japanischen Diovan-Studien berichtet hatten, bei denen offensichtlich Daten manipuliert worden waren. Das Ministerium prüfte, wie weit Novartis von den Manipulationen gewusst hat. Die Jikei-Universität und die Medizinische Hochschule der Präfektur Kyoto haben die von Novartis finanziell unterstützten Studien über die möglicherweise geschönten Wirkungen des Medikaments umgehend zurückgezogen. Novartis wechselte die Spitze der japanischen Konzernniederlassung aus.

Der Vorwurf des Gesundheitsministeriums gegen Novartis ist jetzt, dass das Unternehmen weiter auf der Grundlage der gefälschten Daten für Diovan geworben habe, obwohl dem Unternehmen die Manipulationen bekannt gewesen seien.

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