Mitarbeitende des Unternehmens sollen bei klinischen Studien am Tokioter Universitätskrankenhaus Nebenwirkungen des Krebsmittels Tasigna verschwiegen und sich unerlaubt Daten von Versuchspersonen verschafft haben.
Im Zusammenhang mit den Untersuchungen zu den manipulierten Diovan-Studie (Novartis-Fall: Irreführende Werbung in Japan) ist entdeckt worden, dass japanische Angestellte Nebenwirkungen verschwiegen hatten, die bei Patient*innen im Rahmen eines Versuchs mit einem Medikament zur Behandlung von Leukämie aufgetreten waren. Dies soll in bis zu 10 000 Fällen geschehen sein. Wie viele jedoch meldepflichtig waren, ist unklar.
Dem Novartis-Mitarbeiter drohen zwei Jahre Haft und eine Busse von 2 Mio. Yen, rund 17 500 Fr. Wird er für schuldig befunden, könnte gegen Novartis eine ebenso hohe Busse verhängt werden. Schwerer als der Geldbetrag dürfte für den Konzern jedoch der Reputationsschaden wiegen, weil bei einem Verfahren wohl über Monate mit Negativschlagzeilen zu rechnen wäre, selbst wenn keine neuen Unregelmässigkeiten entdeckt würden. Japan ist mit einem Umsatz von 325 Mrd. Yen der zweitwichtigste Mark für das Unternehmen ist. Novartis beschäftigt hier gut 4500 Angestellte.