LafargeHolcim: Lukrative Gehälter für Missachtung von Klimaschutz

Actares kritisiert in ihrer Medienmitteilung anlässlich der Generalversammlung von LafargeHolcim den Zementkonzern, dass dieser die ohnehin wenig strengen Emissionsnormen in Ewekoro (Nigeria) verletzt. In Montcada in Spanien wurde dem Zementwerk vom Obersten Gerichtshof in Katalonien kürzlich die Genehmigung zur Abfallverbrennung in unmittelbarer Nähe des Wohngebiets entzogen. Ein ähnlicher Fall gab es in Ravena Coeymans im Staat New York.

Medienmitteilung von Actares (30.4.2021)

Ausschnitte aus der Medienmitteilung von Actares (30.4.2021):

Actares ist aber auch beunruhigt durch verschiedene Pressemeldungen im Zusammenhang mit Umweltemissionen und Auseinandersetzungen mit der lokalen Bevölkerung an den Produktionsstandorten. Zum Beispiel führte die Verletzung der ohnehin wenig strengen Emissionsnormen in Ewekoro (Nigeria) zur Schliessung eines der Hochöfen. In Montcada in Spanien wurde dem Zementwerk vom Obersten Gerichtshof in Katalonien kürzlich die Genehmigung zur Abfallverbrennung in unmittelbarer Nähe des Wohngebiets entzogen.

Ein ähnlicher Fall befindet sich in Ravena Coeymans im Staat New York, wo im Zementwerk von LafargeHolcim neben einer Schule Altreifen zur Ofenbefeuerung verbrannt werden sollen – was zu Protesten und zur Gründung der «Clean Air Coalition» zum Schutz der Schulkinder geführt hat. Wie auch im Fall der stark mediatisierten Räumung des Mormont im Kanton Waadt fordert Actares ein aktives, professionelles und transparentes Stakeholder-Management, um solche negativen Überraschungen für Bevölkerung, Umwelt und Aktionariat zu vermeiden.

Leider findet die Generalversammlung auch in diesem Jahr nicht im üblichen Rahmen statt – ohne Live-Webcast mit interaktiven Voten und Fragen. Abgestimmt werden kann nur via unabhängigem Stimmrechtsvertreter. Actares hofft, dass die GV im nächsten Jahr wieder wie gewohnt stattfindet. Gespannt darf man sein, wie die Konsultativabstimmung und Diskussion zur Klima-Roadmap 2022 über die Bühne gehen wird.

Es fehlt am Anreizsystem bei der Entlohnung

Actares bezweifelt, dass mit der gegenwärtigen Lohnstruktur von LafargeHolcim tatsächlich ein Anreiz besteht, das Wohlergehen von Menschen und Umwelt zu fördern. Gemäss einer kürzlich publizierten Studie zur Entlohnung in der Ölbranche schaffen lukrative Basisgehälter und Aktienoptionen eher einen Ansporn, sich dem Klimaschutz zu widersetzen. Die Parallelen zur Zementindustrie sind evident. Für CEO Jan Jenisch hängen Basislohn und Bonus von 4,6 Mio. CHF direkt mit der Stagnation oder sogar der Erhöhung des (absoluten) CO2-Fussabdrucks zusammen. Hingegen entfällt nur ein Drittel des langfristigen Anreizes auf Nachhaltigkeitskriterien. Das fördert über den hohen Aktienanteil der Entlohnung eher Aktienrückkäufe als Investitionen zur Reduktion des ökologischen Fussabdrucks des Unternehmens.

Actares fordert deshalb insgesamt weniger Schein, mehr Taten und bessere Anreizsysteme, die als echte Signale für den Einsatz für Klima, Umwelt, Biodiversität und das Wohl der Menschen gesehen und nachvollzogen werden können. Sich für Nachhaltigkeit einzusetzen, lohnt sich auch, um kostspielige Prozesse für Aktionärinnen und Aktionäre zu vermeiden.

Letzte Neuigkeiten

International, 22.03.2024

Mehr Investoren drängen Glencore​, Kohle nach dem Teck​-​Deal zu behalten

Kenia, Schweiz, 13.03.2024

Wie gemeinnützig ist Syngenta​-​Stiftung tatsächlich?

Schweiz, 05.03.2024

Novartis​-​CEO kassiert Rüffel von Aktionär:innen wegen 16​-​Millionen​-​Salär

Alle Neuigkeiten