MultiWatch verteilt an Generalversammlung von Nestlé vom 12.4.2018 „blutiges Wasser“ an die Aktionär*innen. Damit protestiert die Nichtregierungsorganisation gegen Nestlés weltweite Offensive für die Privatisierung des Wassers. Nestlés Geschäft mit dem Wasser wird in Millionenhöhe mit Schweizer Entwicklungsgeldern gefördert.
Das blutige Wasser steht symbolisch für die Tatsache, dass Nestlé mit ihrer aggressiven Privatisierungsstrategie den Menschen die Lebensgrundlage entzieht. Das am 28. Juli 2010 von der UNO Generalversammlung als Menschenrecht anerkannte Recht auf Wasser wird dadurch permanent verletzt. Nestlé betreibt mit diesem lebenswichtigen öffentlichen Gut das gleiche profitorientierte Geschäft wie mit allen anderen Handelswaren in seinem Sortiment. Das Wasser wird zu Spottpreisen erworben und mit einem bis zu 2000-mal höheren Preis weiterverkauft.
Millionen-Zahlungen der DEZA an die umstrittene Water Resources Group
Mit der öffentlich-privaten Plattform Water Resources Group bezweckt Nestlé ihre Rolle im Wassersektor positiv darzustellen und sich insbesondere im Globalen Süden den Zugang zum Wasser zu sichern. Dabei erhält der Konzern prominente Unterstützung von der DEZA. Neben Spenden in Millionenhöhe an die Water Resources Group, bot die DEZA dem Unternehmen im Swiss Pavillon am diesjährigen Weltwasserforum in Brasilia eine prominente Plattform.
Aktuell führt Nestlé umstrittene Verhandlungen mit der brasilianischen Regierung, um sich den Zugang zu wichtigen Wasserquellen im Süden des Landes zu sichern. Während des Wasserforums besetzten deshalb rund 600 Frauen der brasilianischen Landlosenbewegung MST (Movimento dos Trabalhadores Rurais Sem Terra) den Sitz von Nestlé Waters in São Lourenço, im Südosten von Brasilien.
Die Kritik an der Unterstützung von Nestlé durch die DEZA wächst sowohl in der Schweiz als auch in Brasilien. Am 29. März haben 35 Organisationen aus Brasilien einen offenen Brief an die DEZA geschrieben. 30 Organisationen aus der Schweiz (Stand 12.4. um 17 Uhr) haben sich bisher mit einem eigenen Brief dem Protest angeschlossen. Darin fordern sie die DEZA auf in Zukunft von solchen finanziellen Unterstützungen von öffentlich-privaten Partnerschaften abzusehen, finanzielle Unterstützung und Know-How vermehrt in öffentlich-rechtlich geführte Wasserversorgungssysteme nach dem Modell der Schweiz fliessen zu lassen und Massnahmen zu ergreifen, um die demokratische Kontrolle des Wassers als öffentliches Gut zu stärken.
Folgenden Links führen zu einem offenen Brief an die DEZA aus Brasilien und der Schweiz:
offener Brief aus Brasilien in Portugiesisch und Deutsch
Antwort der DEZA auf den offenen Brief aus der Schweiz
Unterzeichnende Organisationen:
agens, agency for genuine development and civil society ALBA SUIZA
Alba Basel
Arbeitsgruppe Schweiz-Kolumbien (ask!)
attac Schweiz
Basler Bündnis Stopp-TISA (Zusammenschluss von 20 lokalen Organisationen) BastA! (Co-Präsidium)
Blue Community Schweiz
BUND Ortsgruppe Kandertal
Décroissance Bern
E-Changer
Europäisches BürgerInnen Forum
fossil-free.ch
Fundação Vida para Todos – ABAI
Grüne Partei Schweiz
Guatemalanetz Bern
Guatemala-Netz Zürich
JUSO Schweiz
Longo Maï
MultiWatch
netzwerk migrationscharta.ch
OeME-Migration, Reformierten Kirchen Bern-Jura-Solothurn
Partei der Arbeit Schweiz (pdas)
Public Eye (ehemals Erklärung von Bern)
Schweizerischer Gewerkschaftsbund (SGB)
SOLIFONDS
SP Schweiz
terre des hommes schweiz
Unia Sektion Bern
vpod
Fotos von der Aktion
Medienspiegel
WOZ, 19.4.2018
Noch mehr Kritik an der DEZA
" (...) Gegen die Privatisierung von Wasser protestierten vergangene Woche auch AktivistInnen von Multiwatch in Lausanne anlässlich der Nestlé-Generalversammlung. Den AktionärInnen wurde rot gefärbtes Wasser ausgeteilt. Das «blutige Wasser» stehe symbolisch für die Tatsache, dass «Nestlé mit ihrer Privatisierungsstrategie den Menschen die Lebensgrundlage entzieht», schreibt Multiwatch."
Link: https://www.woz.ch/-8a77
La Télé, 12.4.2018
Manifestation contre Nestlé
MANIFESTATION - 12/04/18
Ce midi, à l’occasion de l’assemblée général de Nestlé qui se tient aujourd'hui même à Beaulieu, l’ONG MultiWatch a distribué aux actionnaires de l’eau faussement ensanglantée. L’Organisation a souhaité ainsi protester contre la privatisation de l’eau à l’échelle mondiale du géant agro-alimentaire.
Link: http://www.vaudtv.ch/play?i=lactu-manifestation-contre-nestle-12-04-2018-1800
Le Temps, 13.4.2018
Nestlé, entre buffet et responsabilité sociale
A l’assemblée générale du groupe, les actionnaires se sont montrés plus combatifs à l’heure des questions que lors des votes
(…) Il y en (les jeunes) avait pourtant quelques-uns devant Beaulieu. Ceux de l’ONG Multiwatch, qui avaient prévu de dénoncer la «privatisation de l’eau par Nestlé» dans le sud-est brésilien, en distribuant aux actionnaires de «l’eau ensanglantée» (en réalité un colorant).
Link: https://www.letemps.ch/economie/nestle-entre-buffet-responsabilite-sociale
Le Courrier, 13.4.2018
Nestlé lorgne l’eau brésilienne
Nestlé est accusée de participer à la privatisation de l’eau. Jeudi à Lausanne, des activistes attiraient l’attention sur les actions de la multinationale vaudoise au Brésil.
„Franklin Frederick: (…) Plus récemment, lors du Forum mondiale de l’eau au Brésil, 600 femmes du Mouvement Sans Terre ont occupé le parc de Sao Lourenco pour attirer l’attention et dénoncer la privatisation de l’eau au Brésil. Au forum mondial, le pavillon suisse présentait côte à côte Nestlé, Water Resources Group, l’Eper, Helvetas et Caritas, mais aucune entreprise publique suisse de gestion de l’eau. L’Eper, Caritas Suisse et Helvetas, qui soutiennent le droit à l’eau pour tous, sont restés silencieux face à l’occupation des 600 femmes. C’est vraiment dommage.“
Link: https://lecourrier.ch/2018/04/13/nestle-lorgne-leau-bresilienne/
european pressphoto agency, 12.4.2018
Nestle annual general meeting in Lausanne photo preview 54259630
