Novartis soll sich in der Türkei durch Schmiergeldzahlungen Geschäftsvorteile in Höhe von etwa 85 Millionen Dollar verschafft haben. Nun ermittelt die Justiz gegen die türkische Tochter des Schweizer Pharmakonzerns.
Am 25.3.2016 berichtet die Nachrichtenagentur Anatolia, dass die türkische Staatsanwaltschaft aufgrund einer angeblichen Korruptionsaffäre gegen die Novartis ermittelt. Ein Whistleblower wirft dem Pharmakonzern vor, über eine Beratungsfirma Bestechungsgelder an Vertreter des türkischen Gesundheitsministeriums weitergeleitet zu haben. Damit sollen staatliche Spitäler dazu gebracht worden sein, Novartis-Arzneien auf die Liste rezeptpflichtiger Medikamente setzen zu lassen. Die dadurch verschafften Geschäftsvorteile werden auf 85 Millionen Dollar geschätzt. Laut Novartis basiert der Vorwurf auf eine Klage im 2014. Damals habe das türkische Aussenministerium den Vorwurf als unberechtigt bezeichnet.
In einem Artikel vom Blick (30.3.2016) erklärt Novartis, die Zusammenarbeit mit der besagten Beratungsfirma Alp Aydin beendet zu haben. «Wir nehmen alle Vorwürfe ernst und untersuchen sie gründlich», sagte ein Konzernsprecher am Dienstagabend gegenüber der Nachrichtenagentur Reuters.
In einem Artikel vom 12.1.2017 zitiert barfi.ch den Firmensprecher Satoshi Sugimoto folgendermassen: „Zu Ihrer Frage bezüglich Türkei: Basierend auf gründlichen internen und externen Untersuchungen sind wir zum Schluss gekommen, dass alle öffentlich und anonym publizierten Anschuldigungen im Zusammenhang mit Novartis Türkei unbegründet sind. Uns ist nicht bekannt, dass momentan irgendeine staatliche Stelle diesbezügliche Ermittlungen anstellt. Für uns ist dieser Fall damit abgeschlossen.“