Der staatliche Pensionsfonds von Norwegen könnte sich bald gezwungen sehen, ihre Anteile u.a. an den Bergbauunternehmen BHP Group und Glencore loszuwerden. Die Regierung erwägt aufgrund öffentlichen Drucks, die Regeln für klimafeindliche Investitionen zu verschärfen. Da es sich um den grössten Staatsfonds der Welt (Stand Mai 2018) handelt, wäre dies ein wichtiger Schritt im Kampf gegen die Kohle als klimafeindlichen Energieträger!
El Cerrejón ist der grösste Steinkohletagebau der Welt und liegt auf der Halbinsel La Guajira im Nordosten Kolumbiens. Die Mine gehört zu je einem Drittel Anglo American, BHP Billiton und Glencore. Von Hour.poing
Die norwegische Regierung schlug am 5. April 2019 vor, die Regeln für Investitionen in Kohle zu verschärfen, nachdem der öffentliche Druck auf den staatliche Pensionsfonds jüngst angewachsen war. Der Fonds beteiligt sich an einige der weltweit grössten Produzenten des stark umweltbelastenden fossilen Brennstoffes.
Nach den Vorschlägen der Regierung, die jedoch noch vom Parlament genehmigt werden müssen, müsste der Fonds die Anteile jener Konzerne verkaufen, die mehr als 20 Mio. Tonnen Kohle fördern oder die mehr 10.000 MW Strom aus Kohle verwenden.
Das würde sowohl die Bergbaukonzerne BHP und Glencore als auch den deutschen Energieversorger RWE betreffen. Der Fonds ist unter den Top-10-Aktionären der beiden Bergbaukonzerne.
Derzeit ist es dem Fonds untersagt, in Konzerne zu investieren, die mehr als 30 Prozent ihrer Einnahmen oder Aktivitäten aus Kohle erzielen. Ausnahmen gelten jedoch für diejenige Konzerne, die beabsichtigen, diese Grenze zu unterschreiten. Es ist nicht klar, ob eine solche Ausnahme auch für den neuen, verschärften Gesetzesvorschlag gelten würde.
Artikel vom Financial Times (5.4.2019)
Ausschnitt aus dem Artikel von The Guardian (8.4.2019):
Der Öl Campaigner von Greenpeace UK, Charlie Kronick, sagte: „Diese teilweise Veräusserung („divestement“) von Öl und Gas ist willkommen, aber nicht ausreichend, um das norwegische Engagement in Bezug auf die globalen Öl- und Gaspreise und die weiteren finanziellen Auswirkungen des Klimawandels zu mindern.“
„Es ist jedoch ein deutliches Signal, dass Unternehmen, die auf die Expansion ihres Öl- und Gasgeschäfts setzen, ein nicht zu akzeptierendes Risiko darstellen, nicht nur für das Klima, sondern auch für Investor*innen.“
"Während BP und Shell vom aktuellen Veräusserungsvorschlag ausgeschlossen sind, müssen sie jetzt erkennen, dass sie, wenn sie weiterhin Milliarden für die Jagd nach neuen fossilen Brennstoffen aufwenden, zum Scheitern verurteilt sind."