Loma Miranda erneut in Gefahr – ein anderer Schweizer Multi kommt aufs Tapet

Im Jahr 2013 verkauft Glencore Falcondo und damit seine Nickelproduktionsstätte sowie ein umstrittenes Abbauprojekt im Naturpark Loma Miranda. Die Bevölkerung hat sich jahrelang gegen das Erweiterungsprojekt von Falcondo in Loma Miranda gewehrt. Die Proteste erscheinen 2013 erfolgreich, als das Bergbauunternehmen stillgelegt wird. Doch 2015 kommt wieder Bewegung in die Sache, als ein Schweizer Investor aktiv wird und bekannt wird, dass er Falcondo von Glencore übernommen hat. Am 21. Januar 2018 versuchen Falcondo-Leute das Bergbaubegiet in Loma Miranda zu betreten, werden jedoch von der Bevölkerung davon abgehalten.

Am 21. Januar 2018 verhindert eine kleine Gruppe angeführt vom Priester Rogelio Cruz, dass Angestellte von Falcondo das Gebiet von Loma Miranda betreten. Falcondo hat die Bergbautätigkeit seit 2016 wieder aufgenommen und es war eine Frage der Zeit, bis die Explotation von Loma Miranda wieder aufs Tapet kommt. Die jahrelangen Proteste gegen die Ausbeutung des Naturparks Loma Miranda beginnen also von Neuem.

Was ist seit dem Verkauf durch Glencore und der Stillegung von Falcondo geschehen? Eine Firma Namens Americano Nickel hat Falcono von Glencore übernommen. Americano Nickel wurde speziell für die Betreibung von Falcondo gegründet und zwar von einer Firma namens Global Special Opportunities Ltd (GSOL) mit Sitz auf den Bermudas. Ein Mitglied der Geschäftsleitung von GSOL - der Grieche Marcos Gamhis - steuert dieses Unternehmen von Genf aus. Gamhis ist ausserdem CEO der Investitionsfirma FOS Asset Management SA. Ein Kunde von FOS ist GSOL. Gamhis bezeichnet sich als" Architekt der Wiederbelebung von Falcondo", denn er sei spezialisiert darauf, blockierte Unternehmungen wieder in Gang zu bringen. Die Umstände des Verkaufs sind äusserst fragwürdig: Die Verhandlungen laufen im stillen Kämmerlein ab, GSOL ist der einzige Interessent.  GSOL übernimmt Falcondo zu einem interessanten Zeitpunkt, als Glencore den Betrieb aufs Minimum heruntergefahren und Hunderte von Angestellten bereits entlassen hat. Entsprechend attrakiv ist der Übernahmepreis (290 Millionen Dollar für drei Minen).

Die dominikanische Republik hat im Jahr 2015 eine Untersuchung zu Americano Nickel eröffnet. Interessanterweise wird diese Untersuchung als beendet erklärt, als eine Delegation von dominikanischen Minsitern im Herbst 2015 zu Gamhis nach Genf eingeladen werden. Auch interessant ist die Tatsache, dass der neue CEO von Falcondo auch Grieche ist - Ionnis Moutafis. Auch dieser wohnt in Genf.

 

 

 

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