Medienmitteilung Klimastreik Zug vom 14.11.2021
In Zug waren heute etwa 400 Klima-Demonstrierende vom Stierenmarkt Richtung Landsgemeindeplatz unterwegs. Das Ziel der Demonstration war es, darauf aufmerksam zu machen, dass viele Grosskonzerne dem Konzept von Klimagerechtigkeit zuwider wirtschaften.
Protest bis vor die Haustüre
Heute Sonntag sind 400 Demonstrierende der Zuger Seepromenade entlang gelaufen und haben lautstark auf die klimapolitischen Missstände bezüglich den Konzernen aufmerksam gemacht. Auf dem Landsgemeindeplatz in Zug gab es noch diverse Reden zum Thema. Laut eigenen Angaben wollten sie mit der Demonstration ihren Protest bis vor die Haustüre der verantwortlichen Konzerne bringen.
“Wir haben keine Zeit mehr. Wenn wir nicht jetzt radikal handeln, werden wir bis Ende Jahrzehnt die 1,5-Grad-Grenze global bereits überschritten haben. So steigt die Gefahr, dass das Klima und damit auch unsere Zivilisation irreversibel aus ihrem Gleichgewicht geraten!”, meint Roman Ambühl (50).
Grosskonzerne in der Verantwortung
Die Demonstration reiht sich ein in weltweite Proteste zur jährlichen Klimakonferenz in Glasgow, welche diese Woche endete. Laut Wissenschaftler*innen sind die Ergebnisse ernüchternd. Eine kürzlich veröffentlichte Studie zeigt, dass selbst wenn alle gesetzten Ziele eingehalten würden, die Welt auf eine Erwärmung von etwa 2.5 Grad zusteuert. Die Demonstrierenden fordern höhere Ziele und konkrete Massnahmen.
Die Kritik der Teilnehmenden richtete sich besonders gegen Grosskonzerne, welche durch das Anfeuern der Klimakrise das grosse Geld machen. Die Demonstrierenden betonen in Reden, die Verantwortung der Konzerne als zentrale Treiber der Klimakrise. Laut einer Studie sind nämlich nur 100 Konzerne für 71% der globalen Emissionen verantwortlich.
Ausbeutung des globalen Südens
Doch nicht nur die Umweltzerstörung der Grosskonzerne stellen die Aktivist*innen in den Fokus. Der Klimastreik Zug prangert auch die gezielte Ausbeutung der Menschen im globalen Süden an, welche überhaupt erst ermöglichen, die Umwelt so extensiv auszubeuten. Rohstoffe aus der Erde zu holen sei laut den Demonstrierenden nur deshalb lukrativ, weil durch menschenunwürdige Arbeitsbedingungen, unsachgemässe Entsorgung von Chemikalien und andere Naturzerstörungen der grösste Teil der Kosten externalisiert werde.
“Grosskonzerne wie Glencore und Holcim begehen Verbrechen an der Natur und der Menschheit, wie es mit Worten nicht zu beschreiben ist. Wir können nicht über die Klimakrise sprechen, ohne diese Verbrechen zu thematisieren!”, unterstreicht Nina Abächerli (16).
Bildmaterial zur Demo finden Sie hier