Als 2015 die geheimgehaltenen Explorationstätigkeiten von Nestlé im Städtchen Kunkletown (Pennsylvania) von aufmerksamen Bürger*innen aufgedeckt werden, formiert sich Widerstand. Dieser führt dazu, dass sich Nestlé ein Jahr später aus dem Projekt zurückzieht.
Die Bürger*innen von Kunkletown werden erst im Sommer 2015 auf die Aktivitäten von Nestlé aufmerksam, als die Firma im Zentrum des Städtchens ein Büro errichtet. Nach einigen Recherchen finden sie heraus, dass Nestlé bereits seit mehreren Jahren aktiv ist und sowohl Wasserqualität wie -quantität abgeklärt hat. Im Gesuch von Nestlé an die Gemeindeverwaltung ist enthalten, dass Nestlé zwei Bohrlöcher plant, um 200’000 Gallonen Wasser pro Tag abzupumpen und diese per Lastwagen in eine Abfüllstation 20 Meilen weiter weg zu transportieren. Das bedeutet pro Tag rund 60 Lastwagentransporte durch das Städtchen. Nestlé beantragt die Abpumperlaubnis für 10 Jahre mit Option auf Verlängerung auf 15 Jahre. Weiter finden die Bürger*innen heraus, dass im Mai 2014 eine Verfügung in der Zonenverordnung der Gemeinde abgeändert worden ist, sodass der Wasserabbau auch in der Gewerbezone erst möglich wird.
Donna Diehl, eine 55-jährige Buschauffeuse initiiert eine Bürger*inneninitiative und beginnt die Bewohner*innen von Kunkletown und den Nachbargemeinden aufzuklären. Bald entsteht eine grosse Bewegung, die bei der lokalen Regierung ihre Teilnahme an den Sitzungen mit Nestlé einzufordern beginnt und von dieser verlangt, die Dokumente zum Genehmigungsverfahren zwecks Einsicht offenzulegen.
Am 8. Juni 2016 wird der Druck der Bürger*innen so gross, dass der Sprecher von Nestlé Waters North America an der Gemeinderatssitzung die Stornierung der Wasserentnahme aus lokalen Quellen der Umgebung bekannt gibt. Das seit vier Jahren vorbereitete Projekt mit Probebohrungen ist endgültig gescheitert.
Bürger*innen in ihren Städten und Gemeinschaften sollten niemals aufgeben, einen Kampf gegen grosse Unternehmen zu beginnen der von vornherein aussichtslos escheint, weil ihre lokalen Politiker oft mit diesen in einem Boot sitzen um der Privatisierung von Ressourcen Vorschub zu leisten!
