Credit Suisse und ihre faulen US-Hypothekenpapiere

Die Credit Suisse machte gegenüber potenziellen Anleger*innen falsche und irreführende Angaben zu den von ihnen angebotenen, verbrieften Hypothekendarlehen. Die Aktionär*innen und Ratingagenturen wurden nicht informiert, dass diese Instrumente bei „Qualitätskontrollen“ mehrheitlich durchfielen.

Credit Suisse wurde vorgeworfen, dass sie die Risiken der hypothekarbesicherten Wertpapiere – sogenannte «mortgage-backed securities» – falsch dargestellt haben, um die Verkäufe in die Höhe zu treiben. Als der Markt 2007 kollabierte, brach der Wert dieser Papiere ein. Viele der Käufer*innen verklagten daraufhin die CS und weitere Banken (siehe hier).

Im Jahr 2017 vereinbarte die Bank mit dem US-amerikanischen Justizministerium einen Gesamtbetrag von 5,28 Milliarden US-Dollar Geldbusse, wovon 2,48 Milliarden US-Dollar unter einer zivilrechtlichen Sanktion der Financial Institutions Reform, Recovery and Enforcement Act (FIRREA) laufen. Zusätzlich zahlte Credit Suisse  2,8 Milliarden US-Dollar in Form von Kreditvergabe und Finanzierung für erschwinglichen Wohnraum, einschliesslich der Hilfe für Hochwasser betroffene Hausbesitzer, notleidende Kreditnehmer*innen und betroffene Gemeinden.

Das US-amerikanische Justizministerium erwirkte zudem zahlreiche Schuldbekenntnisse von hochrangigen Führungskräften der Credit Suisse, darunter Salman Siddiqui und Kareem Serageldin.

Credit Suisse: Weitere Geldstrafen aufgrund Korruption

Aufgrund der Credit Suisse-Schuldenaffäre in Mosambik legen wir ein Fokus auf die Korruptionsfälle der Schweizer Grossbank: Zwischen 2009 und 2018 zahlte die Credit Suisse für Verstösse gegen US-Bundesgesetze rund 8,9 Milliarden US-Dollar. Ungefähr 4,6 Milliarden US-Dollar davon wurden in Form von Geldbussen und zivilrechtlichen Bussen („civil forfeiture“) an das US-Justizministerium gezahlt, während weitere rund 508 Millionen US-Dollar Geldbussen an die Securities and Exchange Commission gezahlt wurde. (siehe hierzu den Good Jobs First Violation Tracker). Die Bank wurde sowohl von der britischen Finanzaufsichtsbehörde (siehe Artikel von FinExtra, 25.10.2011) mit einer Geldstrafe belegt als auch von der schweizerischen Finanzaufsichtsbehörde bestraft, weil sie die Geldwäscherei nicht angemessen bekämpft hat (siehe Medienmitteilung von FINMA vom 17.9.2018).

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