Die UNO beschuldigt Paraguay​, mit dem Einsatz von Pestizide die Menschenrechte verletzt zu haben

Vor acht Jahren starb in einem kleinen Dorf mit 400 Einwohner*innen, im Soja-Gürtel von Paraguay, ein Mensch an Pestiziden. 22 weitere, darunter mehrere Kinder, wurden vergiftet. Das war 2011. Seither hat die Justiz des südamerikanischen Landes die Schuldigen nicht verurteilt bzw. die Betroffenen entschädigt. In einer Stellungnahme des Menschenrechtsausschusses der Vereinten Nationen wird nun der paraguayischen Staat dafür verantwortlich gemacht, dass solche Situationen nicht verhindern wurden bzw. werden oder Massnahmen ergriffen werden, um Leben und Umwelt zu erhalten.

Ganzer Artikel unter EL PAIS (16.8.2019)

 

Weiterer Artikel zur Problematik:

Mexiko, gentechnische Verwüstung und Widerstand

23 Jahre nach Beginn der Aussaat von gentechnisch veränderten Pflanzen ist die Zerstörung, die sie in den Hauptanbauländern angerichtet haben, kaum zu leugnen. Krankheiten, unvorhergesehene Abtreibungs- und Todesfälle durch Pestizide, insbesondere in den Gebieten der Bepflanzung und in den umliegenden Städten, Enteignung und Vertreibung von Kleinbäuer*innen aufgrund des Expansion grosser Bepflanzungsflächen, Boden- und Wasserverschmutzung, Glyphosatrückstände im Blut, Urin der Arbeitnehmenden, Lehrer*innen und Schüler*innen und sogar im Muttermilch in Brasilien, Argentinien und den Vereinigten Staaten, sowohl in ländlichen Gebieten als auch in Grossstädten, in denen Lebensmittel aus Landwirtschaft mit gentechnisch veränderten Saatgütern konsumiert werden. Ebenfalls betroffen sind sicherlich die Menschen in Mexiko, da eine wissenschaftliche Studie bestätigte, dass in den meisten Tortillas und industrialisierten Lebensmitteln aus Mais gentechnisch veränderte Sequenzen und Glyphosat gefunden wurden.

Gentechnisch verändertes Saatgut stellt auch ein Mittel für die extremste Konzernkontrolle über die Landwirtschaft und Ernährung dar: Nur vier Konzerne, Bayer (die Monsanto gekauft hat), Syngenta, Corteva (Zusammenschluss von Dow und DuPont) und BASF kontrollieren 100 Prozent des gentechnisch veränderten Saatguts weltweit. Sie kontrollieren auch drei Viertel der Pestizide weltweit.

Glyphosat, das wichtigste Pestizid, das zusammen mit gentechnisch verändertem Saatgut verwendet wird, wurde 2015 von der Weltgesundheitsorganisation als krebserzeugend bei Tieren und als wahrscheinliches krebserzeugend beim Menschen eingestuft. Die Kategorie „wahrscheinlich“ resultiert aus dem Umstand, dass keine menschlichen Testexperimente durchgeführt werden können. Monsanto, Syngenta und die anderen multinationalen Konzerne haben jedoch tatsächlich Experimente mit Menschen durchgeführt. In Argentinien und Paraguay gibt es mehrere Fälle, darunter Lehrer*innen, Mädchen und Jungen aus Schulen in der Nähe der Felder, auf denen Glyphosat ausgetragen wurde, gestorben sind.

Selbst heute, über zwei Jahrzehnte nach Beginn der Aussaat von gentechnisch veränderten Pflanzen, sind es weltweit nur zehn Länder, die 98 Prozent der Aussaatfläche auf sich vereinen. Die drei führenden Staaten, die Vereinigten Staaten, Brasilien und Argentinien, stellen 78 Prozent der gesamten Aussaatflächen für gentechnisch veränderte Pflanzen.

Die „Vereinigte Republik Soja“ („República Unida de la Soja”), wie Syngenta die Länder Brasilien, Argentinien, Paraguay, Bolivien und Uruguay nennt, vereinen 42 Prozent der globalen Aussaatflächen für gentechnisch veränderte Pflanzen. Bei 99 Prozent der Aussaat handelt es sich um Soja, Mais, Baumwolle oder Raps (ISAAA 2018).

Die schwindelerregende Zunahme des Einsatzes von Glyphosat - bis zu 20 Mal mehr als vor zwei Jahrzehnten - ist auf die Tatsache zurückzuführen, dass 89 Prozent der gentechnisch veränderten Pflanzen so manipuliert wurden, dass sie alleine oder zusammen mit anderen, noch giftigeren Agrochemikalien gegenüber Glyphosat tolerant sind. Pestizide wurden bereits vor der Existenz von gentechnisch veränderten Pflanzen verwendet, aber damit Herbizide die Ernte nicht töten, mussten sie in kleineren Mengen angewendet werden. Mit gentechnisch veränderten Pflanzen können grössere Mengen eingesetzt werden, um Unkraut abzutöten ohne die Ernte zu beeinträchtigen. Gerade in der industrielle Landwirtschaft wurde der Pestizideinsatz intensiviert - mit verheerenden Folgen für die umliegenden Gebiete (inkl. Schulen). Zudem sind mehr als 25 Unkräuter gegen Glyphosat resistent geworden. Deshalb haben die Konzerne die Menge des Wirkstoffs erhöht.

(...)

Ganzer Artikel unter desInformémonos (20.8.2019)

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