Arbeitende fürchten um den Verlust ihrer Arbeitsplätzen in der Glencore​-​Kobaltmine

Das schweizerische Bergbau- und Rohstoffkonzern Glencore hat angekündigt, in der Mutanda-Mine in Kolwezi, Demokratische Republik Kongo, von 2020 bis 2022 eine Revision durchzuführen und diese deshalb stillzulegen. Diese bereitet mehr als 7`000 Minenarbeitenden Angst und Unsicherheit, da sie ihren Arbeitsplatz verlieren könnten, wenn die Mine geschlossen würde.

Medienmitteilung von IndustriALL (14.8.2019)

In einem Brief teilt die Geschäftsleitung den Arbeitenden mit, dass die Entscheidung zur Stilllegung der Mine auf einem Rückgang des Kobaltpreises auf dem internationalen Markt, auf die hohen Kosten für Einsatzstoffe, insbesondere Schwefelsäure, und die erhöhten Steuern für Bergbaukonzerne zurückgehen. Letztere beruhen auf eine jüngsten Änderung der Regierung der Demokratischen Republik Kongo (DR Kongo) im Bergbaugesetz. Gemäss der Geschäftsleitung beeinträchtigten diese Faktoren die Wirtschaftlichkeit der Mine.

Die Kobaltpreise erreichten im März 2018 einen Höchststand von 43 US-Dollar pro Pfund, bevor sie im Juli auf 11,80 US-Dollar fielen. Nach Glencores Ankündigung, die Mutanda-Mine stillzulegen, erholten sich die Preise jedoch allmählich. Kobalt, ein Nebenprodukt von Kupfer und Nickel, wird zur Herstellung von Batterien für Smartphones und Elektrofahrzeuge verwendet. Die Demokratische Republik Kongo produziert über 60 Prozent des globalen Kobalts.

Bei einem Treffen mit Arbeitenden teilte das Management mit, dass die Mutanda-Mine nicht stillgelegt wird. Weder verkauft Glencore die Mine noch verlässt er die Demokratische Republik Kongo. Das Management sagte auch, dass die Arbeitnehmenden und ihre Familien weiterhin die Vorteile eines Gesundheitsanbieter geniessen werden und dass während der zwei Jahre keine Arbeitsplätze verloren gehen würden.

Die Mitgliedsorganisationen von IndustriALL Global Union, das Sekretariat des Syndicats de IndustriALL (CSC) und Travailleurs des Mines, Metallurgies, Energie, Chimie et Industries Connexes (TUMEC), welche Arbeitende in der Mutanda-Mine organisiert haben, halten die Angelegenheit jedoch für dringend.

Isaac Kiki, Vorsitzender von IndustriALL in der Provinz Lualaba, eines Ausschusses der IndustriALL-Mitgliedsorganisationen, sagt:

"Dies ist eine ernste Situation, in der wir verstehen müssen, wie das Gesetz diese Glencore-Entscheidung deutet. Als Gewerkschaften müssen wir unser Wissen und unsere Erfahrung einsetzen, um jetzt mit der Strategieplanung und Verhandlungsvorbereitung zu beginnen, damit wir nicht überrascht werden.“

IndustriALL gibt die Meinung seiner Mitgliedsorganisationen in der Demokratischen Republik Kongo wieder. Als Reaktion auf die besorgniserregenden Entwicklungen forderte die IndustriALL Global Union eine vorherige Konsultation, die dem Geist des mit Glencore vereinbarten globalen Dialogs entspricht.

Glen Mpufane, IndustriALL-Direktor für Bergbau, erklärt:

"Der Lebensunterhalt der Arbeitenden sollte immer Vorrang haben, wenn eine Mine gepflegt und instand gehalten wird. Das Risiko von Nachfrage- und Angebotsschwankungen auf dem Kobaltmarkt kann gemanagt werden, ohne die Arbeitsplätze der Bergarbeitenden zu beeinträchtigen. Es ist wichtig, dass Glencore sein Versprechen einhält, die Arbeitenden nicht zu reduzieren, und Wege findet, um die Mutanda-Mine in Betrieb zu halten.“

Glencore beschäftigt weltweit 158`000 Mitarbeiter, davon 57`000 im südlichen Afrika.

Medienmitteilung von IndustriALL (14.8.2019)

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