Intervention bei Nestlé wegen Arbeitskonflikt in Bugalagrande

Die zweijährlichen GAV-Verhandlungen in der Nestlé-Fabrik in Bugalagrande sind jedes Mal Schauplatz eines mehr oder weniger heftigen Arbeitskonflikts. MultiWatch hat seit unserer ersten Intervention bei Nestlé im Jahr 2002 mehrfach versucht, ein Treffen zwischen Gewerkschaft und der Nestlé-Spitze am Konzernsitz zu vermitteln. Der letzte Versucht betrifft der aktuelle Konflikt. Nestlé bleibt jedoch dabei, dass Arbeitskonflikte nicht Business des Mutterhauses sind.

Zehn Jahre ist es her, dass Mitgliedorganisationen der Kampagne für Menschenrechte (seit 2005 MultiWatch - Kampagne für Menschenrechte) das erste Mal bei Nestlé International in Vevey um ein Treffen für Mitglieder von Sinaltrainal ersucht haben. Vier weitere Versuche folgten, der letzte am 11. Juni 2012. Bei allen Gesuchen war das Anliegen von Sinaltrainal, mit dem CEO persönlich und in Begleitung von Mitgliedorganisationen von MultiWatch über die Sicherheitsprobleme während den Gesamtarbeitsvertragsverhandlungen zu sprechen. Nestlé hat ein Gespräch unter diesen Bedingungen immer abgelehnt: Entweder wurde die Begleitung nicht akzeptiert oder es wurde nur ein Höflichkeitsbesuch mit Mitglieder des mittleren Nestlé-Kaders zugestanden. Das häufigste Argument war jedoch, dass Arbeitskonflikte und Sicherheitsprobleme vom lokalen Nestlé-Management zu lösen seien und nicht zum Business des Mutterhauses bzw. des CEO gehören. Dieser Haltung ist Nestlé bis heute treu geblieben, wie der Briefwechsel von 2002 und 2012 zeigt. Glücklicherweise konnte in Bugalagrande am 22. Juni 2012 nach einem dreimonatigen Arbeitskonflikt ein neuer Gesamtarbeitsvertrag unterschrieben werden.

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