Glencore profitiert von der starken Nachfrage nach der klimaschädlichen Energiequelle. Kupfer förderte der Minenkonzern hingegen weniger.
Artikel von der Handelszeitung (31.7.2019)
Der Rohstoffhandel- und Bergbaukonzern Glencore hat im ersten Halbjahr 2019 Rückgänge beim Kupferabbau hinnehmen müssen. Dagegen stieg die Kohleförderung des Unternehmens mit Sitz im Kanton Zug an, wie dem am Mittwoch publizierten Produktionsbericht zu entnehmen ist.
Beim Kupfer ging der Abbau in den ersten sechs Monaten des Jahres im Vorjahresvergleich um 5 Prozent auf 663'000 Tonnen zurück. Während sich das Geschäft insgesamt gut entwickelt habe, habe das afrikanische Kupfergeschäft die Erwartungen nicht erfüllt, wird CEO Ivan Glasenberg in der Mitteilung zitiert. Dazu kam das Auslaufen der Kupfermine im argentinischen Alumbrera und der Verkauf einer chilenischen Mine.
Anhaltende Probleme in der DRC
In der Mine in Katanga in der Demokratischen Republik Kongo (DRC) sei der Konzern die dort vorherrschenden Probleme mit mehreren Veränderungen im Management angegangen, heisst es in dem Bericht weiter. Zudem war die wegen Umweltverschmutzung in die Schlagzeilen geratene Kupferschmelze von Mopani in Sambia im Juni für eine Sanierung geschlossen worden.
Der Abschluss der Arbeiten werde für Ende 2019 erwartet, heisst es. Detaillierten Pläne für die Sanierung des afrikanischen Kupfergeschäfts will der Konzern in der kommenden Woche bei der Vorlage der Halbjahresergebnisse vorlegen.
Die Kohleproduktion stieg derweil um 10 Prozent auf 68,2 Millionen Tonnen an, wobei zum Anstieg auch im letzten Jahr getätigte Übernahmen beitrugen. Dazu sei eine gute operative Performance in Südafrika gekommen, heisst es.
Der Abbau von Kobalt erhöhte sich um 28 Prozent auf 21'300 Tonnen.
Artikel Handelszeitung (31.7.2019)
Glencore gibt seine jährlichen CO2-Emissionen mit 33,5 Millionen Tonnen an. Allerdings sind das nur die Emissionen, die Glencore bei Förderung, Produktion und Transport verursacht. Zählt man die indirekten Emissionen von Glencore-Rohstoffen wie Kohle, die später bei Kunden anfallen, hinzu, steigt der Ausstoss um das Achtfache. Der Multi bemüht sich um Reduktionen, indem er etwa in Kohlekraftwerke mit hohem Wirkungsgrad investiert. Von einem Ausstieg bei CO2-intensiven Produkten wie Kohle ist aber keine Rede (siehe Blick, 11.3.2019).