Drei Menschenrechtsorganisationen verurteilen, dass die Firma Kamoto Copper Company SA (KCC) ihren Verpflichtungen gegenüber mehr als 800 Mitarbeitenden, die im Jahr 2015 einem Personalabbau zum Opfer gefallen sind, nicht nachkommt. Die Firma Kamoto Copper Company SA ist eine Tochterfirma von Katanga Mining Limited (KML), welche zu 74,4 Prozent dem Schweizer Konzern Glencore gehört.
Kamoto Kupfermine im Jahr 2006. Foto: Martin Tuchscherer
MultiWatch unterstützt die Forderungen der folgenden Menschenrechtsorganisationen:
- Initiative Bonne Gouvernance et Droits Humains (IBGDH)
- Groupes Associes des Sortis Entreprises et Chômeurs tous, pour leurs Droits et Intérêts (GASECDI/ASLK)
- Observatoire d’Etudes et d’Appui à la Responsabilité Sociale et Environnementale (OEARSE)
Was ist passiert? Kamoto Copper Company SA hat im Jahr 2015 die Kupferproduktion für einen Zeitraum von 18 Monaten eingestellt. Dies führte zu einem Personalabbau. In der Erklärung von Katanga Mining heisst es:
"Das Unternehmen zielt darauf ab, die Auswirkungen der Entlassungen zu minimieren, und wird mindestens 80% der vorhandenen Belegschaft halten. Zunächst wird ein Prozess der freiwilligen Entlassung und der freiwilligen vorzeitigen Pensionierung durchgeführt, bevor die Notwendigkeit eines Personalabbaus beurteilt wird. Während der Aussetzung wird das Unternehmen in ein Weiterbildungsprogramm investieren, welches Arbeitsprogramme in anderen Institutionen und die Präsenz von Fachkräften aus der technischen Schule in Sambia umfasst."
In einer anderen internen Erklärung von Kamoto Copper Company SA heisst es ebenfalls eindeutig: "Allen Mitarbeitenden, die entlassen wurden, werden künftig freiwerdende Positionen im Unternehmen angeboten, und sie haben Vorrang gegenüber anderen Kandidaten.“
Kamoto Copper Company SA ist jedoch nach Wiederaufnahme ihrer Aktivitäten ihren Verpflichtungen gegenüber den im Jahr 2015 entlassenen Arbeitnehmenden nicht nachgekommen. Diese Betroffenen verurteilen die Tatsache, dass das Unternehmen neue Mitarbeitende rekrutiert und damit ihr Versprechen gebrochen hat. Gegenüber den zahlreichen Forderungen der Betroffenen bleibt Kamoto Copper Company SA gleichgültig. Der Fall wurde dem Gouverneur der Provinz vorgelegt. Dank dessen Intervention wurde ein tripartites Treffen mit Kamoto Copper Company SA, Mitgliedern der Provinzregierung und den betroffenen Arbeitnehmenden einberufen. Bei diesem Treffen hat sich Kamoto Copper Company SA verpflichtet, innerhalb von drei Wochen einen umfassenden Plan zur Lösung dieses Konflikts vorzuschlagen. Seit dem 19. September 2018 sind jedoch mehr als drei Wochen vergangen, und unsere Organisationen stellen fest, dass es abgesehen von Mahnschreiben von betroffenen Arbeitenden keine Antwort weder von Kamoto Copper Company SA noch von der Provinzregierung von Lualaba gegeben hat.
Unsere Organisationen verurteilen das Schweigen von Kamoto Copper Company, das ein weiteres Mal bezüglich seines Engagements nicht Wort hält und damit die Rechte der Arbeitnehmenden verletzt, die entweder eine Wiederanstellung oder eine Entschädigung fordern.
In Anbetracht der Umständer und angesichts der Dringlichkeit empfehlen unsere Organisationen:
An seine Exzellenz, den Gouverneur von Lualaba:
Einberufung eines zweiten tripartiten Treffens zwischen Kamoto Copper Company, der Provinzregierung und den betroffenen Arbeitenden innerhalb eines Zeitraums von 7 Tagen nach Versand dieses Communiqués, um den von Kamoto Copper Company an der Sitzung vom 19. September 2018 versprochene Global Conflict Resolution Plan aufzustellen.
An den General Manager der Kamoto Copper Company:
Innerhalb von drei Tagen den in der tripartiten Sitzung vom 19. September 2018 versprochenen Global Conflict Resolution Plan vorzulegen
An Organisationen der Zivilgesellschaft:
Unterstützung der Ansprüche und Massnahmen der Arbeitnehmenden gegenüber dem Kamoto Copper Company
Übersetzt aus dem Französischen; Medienmitteilung vom 26.2.2019