Willkürliche Entlassung von 19 Arbeitern bei Nestlé Peru

Alexander Caballero, Generalsekretär der Nationalen Gewerkschaft der Nestlé-Arbeiter Peru (SUNTRANEP) berichtet, dass der Personalverantwortliche von Nestlé Peru - Alan Alcalde Ramírez - am 29. August zu einer "wichtigen Sitzung" eingeladen hatte. An dieser Sitzung wurde zuerst über konjunkturelle Angelegenheiten gesprochen und erst danach informiert, dass das Unternehmen beschlossen hatte, den Bereich der Presse, in dem Deckel und Böden der UHT-Milchverpackungen hergestellt werden, zu schliessen bzw. auszulagern.

Die Gewerkschaft kritisiert die unilaterale Vorgehensweise bei diesem Entscheid sowie die Tatsache, dass er unmittelbar in Kraft gesetzt wird. Ausserdem seien die 19 von der Entlassung betroffenen Arbeiter auf betrügerische Weise informiert worden: Die Arbeiter wurden für eine angebliche Weiterbildung zum Rückverfolgungprogramm zusammengerufen. Es wurden sogar Arbeiter aufgeboten, die in den Ferien oder krank geschrieben waren. In der Fabrik wurden sie voneinander getrennt über ihre Entlassung informiert, welche unter der juristischen Klausel "Auflösung des Arbeitsverhältnisses in gegenseitigem Einvernehmen" vollzogen würde.

Von den 19 Entlassenen sind 12 der Gewerkschaft SUNTRANEP angeschlossen. Bis Ende August 2016 haben vier Arbeiter, alle im Pensionsalter, die "Einladung" des Unternehmens angenommen. Gemäss Caballero hätten sich die restlichen Arbeiter versammelt, um Aktionen zu planen. Die meisten seien jung und bereit, ihre Arbeitsstelle zu verteidigen. Sie hätten das Unternehmen aufgefordert, sie in Bereichen unterzubringen, in denen die Arbeitsstellen über Temporärfirmen besetzt würden. Nestlé sei aber nicht darauf eingegangen und hätte keine Dialogbereitschaft gezeigt. Vielmehr hätte das Unternehmen kommuniziert, dass am 1.9.2016 die Arbeitsverträge aufgelöst würden.

Caballero weist darauf hin, dass diese Ereignisse mitten in den GAV-Verhandlungen mit Nestlé Peru stattgefunden hätten. Diese wurden vor sieben Monate initiiert.

Quelle: Tercera Información, 31.8.2016

Letzte Neuigkeiten

China, USA, 18.11.2024

Vorwurf an die UBS: Heikle Verbindung zu chinesischen Militärfirmen

07.11.2024

Mosambik und die Credit Suisse: Der Tragödie x​-​ter Teil

Kongo, Schweiz, 26.09.2024

«Es kann nicht sein​, dass nun die Schweiz profitiert»

Kongo, Schweiz, 25.09.2024

Politiker fordert: Schweizer Glencore​-​Strafzahlung soll in den Kongo fliessen

Alle Neuigkeiten