Verbraucherzentrale kritisiert Nestlé: Von wegen weniger Zucker und Fett!

Nestlé hatte eine Zuckerreduktion von rund zehn Prozent angegeben:
Anfang Juni hatte Nestlé sich noch damit gerühmt, Zucker-, Fett- und Salzgehalt in seinen Produkten in den vergangenen Jahren um rund zehn Prozent reduziert zu haben. Die Verbraucherzentrale Hamburg hat das jetzt stichprobenartig geprüft - und herausgefunden: Das stimmt gar nicht!

Artikel RTL (3.7.2019)

Wie Expertin Silke Schwartau von der Verbraucherzentrale die Ergebnisse bewertet, um wieviel Prozent sich der Zuckergehalt im Schnitt wirklich verändert hat und wie Nestlé darauf reagiert, zeigen wir im Video.

Keine Verbesserung beim Fettgehalt

Marc-Aurel Boersch, Deutschland-Chef von Nestlé, hatte in einem Twitter-Video neben Verbraucherschutzministerin Julia KlöcknerAnfang Juni noch gesagt, dass in den vergangenen Jahren zehn Prozent Zucker, Fett und Salz reduziert werden konnten - und dass in der nächsten Zeit noch fünf weitere Prozent folgen werden. Klöckner hatte Nestlé für die Unterstützung bei der Reduzierung solcher Nährwerte in Lebensmitteln gedankt.

Verbraucherzentrale hat 24 Nestlé-Produkte untersucht

Die Verbraucherzentrale Hamburg zweifelt die Aussagen von Nestlé allerdings an. Um diese zu überprüfen, hat sie nämlich stichprobenartig 24 Nestlé-Produkte von 2008 bis 2016 sowie die aktuellen Versionen der Produkte untersucht und die Veränderungen bei den entsprechenden Nährwerten analysiert.

Mit enttäuschendem Ergebnis: Beim Fettgehalt konnten die Verbraucherschützer im Durchschnitt überhaupt keine Verbesserung erkennen. Bei der Stichprobe waren sogar Produkte dabei, bei denen die Fett-Werte in den vergangenen Jahren verdoppelt wurden. Immerhin: Der Salzgehalt wurde bei den getesteten Produkten im Schnitt um 11,3 Prozent reduziert - und damit sogar stärker als angegeben.

Weniger Salz, dafür mehr Zucker und Fett

Zu den getesteten Produkten gehören beispielsweise Smarties oder Kitkat Chunky, bei denen der Salzgehalt in den vergangenen Jahren zwar gesunken, der Zucker-, Fett- und Kalorienwert jedoch erhöht worden ist.

Artikel RTL (3.7.2019)

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