Saftige Busse für Schweizer Ölhändler

Rohbenzin illegal entsorgt: Die in Genf niedergelassene Ölhandelsfirma IPCO wurde in den Niederlanden zu einer Busse von 100'000 Euro verurteilt.

Die niederländische Justiz hat die in Genf niedergelassene Ölhandelsfirma IPCO mit 100'000 Euro gebüsst. Das teilte die holländische Staatsanwaltschaft am Montag in einer Medienmitteilung mit.

Der Vorfall, der zur Busse führte, ereignete sich im Frühjahr 2013. Das Inspektorat für Umwelt und Transport informierte die Polizei, der Tanker Franz Schulte sei vor der Küste Scheveningens, nahe bei der Hauptstadt Den Haag, mit rund 8000 Kubikmeter schwefelhaltigem Rohbenzin unterwegs – ein Stoff, der bei der Produktion fossiler Brennstoffe als Abfallprodukt übrig bleibt.


Ohne Bewilligung gehandelt
Die Mannschaft des Tankers habe das Rohbenzin mit in Wasser aufgelöster Natronlauge gewaschen, damit es später als Benzin verkauft werden könne, rapportierte das Inspektorat weiter. Dafür war aber keine Bewilligung eingeholt worden.

Die Polizei stellte bei Ermittlungen fest, dass das Schiff die Fracht bei einer Raffinerie in der Republik Tatarstan geladen hatte und der Genfer Ölhandelsfirma IPCO gehörte. Auf Geheiss des Inspektorats musste der Tanker die beim Waschprozess übrig gebliebene Flüssigkeit bei einer Spezialfirma entsorgen. Danach setzte er seine Fahrt nach Antwerpen weiter und löschte die Fracht.

Weil IPCO gemäss holländischer Justiz die Reinigung angeordnet hatte, wurde sie zur Kasse gebeten. Die Justiz büsste IPCO in einem abgekürzten Verfahren mit 100'000 Euro. In der Medienmitteilung heisst es, Umweltschäden habe es glücklicherweise keine gegeben. Für IPCO habe sich das Geschäft im übrigen nicht gelohnt, alleine die Entsorgung der Flüssigkeit habe 470'000 Euro gekostet. IPCO hat eingestanden, dass sie das stark schwefelhaltige Rohbenzin als gefährlicher Abfall hätte einstufen sollen.

Quelle: TagesAnzeiger, 19.9.2017

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