Die Konzernspitze musste den Lohn von Vas Narasimhan verteidigen. Dennoch stimmte die GV allen Anträgen des Verwaltungsrats zu.
Artikel von BaslerZeitung (5.3.2024)
16,2 Millionen Franken: So viel strich Novartis-CEO Vas Narasimhan im Jahr 2023 als Vergütung ein. 2022 waren es noch 8,5 Millionen Franken. Also beinahe eine Verdoppelung. Das Grundsalär erhöhte sich dabei nur minim auf 1,82 Millionen. Markant höher fielen die variablen Lohnbestandteile aus.
An der Generalversammlung von Novartis am Dienstagvormittag in der Basler St.-Jakobs-Halle hagelte es deshalb Kritik von Kleinaktionären. Der «Blick» berichtet von aufgebrachten Teilnehmern der Generalversammlung, die den CEO und die Konzernspitze für die «exorbitanten Lohnbezüge» zur Rede gestellt hätten. Eine Teilnehmerin habe sogar angeregt, Narasimhan solle die Erhöhungssumme direkt an die AHV überweisen, was der Saal «mit schallendem Gelächter und grossem Applaus» quittiert habe. Narasimhan habe die Voten gegen sein Millionensalär schweigend zur Kenntnis genommen, so der «Blick» weiter.
Geantwortet hat dafür Verwaltungsratspräsident Jörg Reinhardt. Es sei legitim, über die Vergütung zu diskutieren, sagte er. Novartis sei in der Frage «um einen Spagat bemüht», sagte er. So seien Vergütungsexzesse wie in den USA nicht erstrebenswert. «Dennoch müssen wir eine Vergütung wählen, mit der wir auch weiterhin in der Lage sind, international konkurrenzfähig zu bleiben, wenn es um die besten Leute geht», so Reinhardt.
Verwaltungsratspräsident im Amt bestätigt
Trotz der Kritik am CEO-Salär stimmten die Novartis-Aktionäre an der Generalversammlung allen Anträgen des Verwaltungsrates zu. Darunter etwa der 27. Dividendenerhöhung in Folge. Für 2023 zahlt der Pharmakonzern 3,30 Franken pro Aktie aus, nach 3,20 Franken im Vorjahr.
Zudem wurde bei der Versammlung in Basel Jörg Reinhardt als Präsident des Verwaltungsrats wiedergewählt. Das Gleiche gilt für alle weiteren derzeitigen Mitglieder des Aufsichtsgremiums.
Während der Diskussionsrunde betonte CEO Narasimhan einmal mehr, dass sich der Fokus auf vier therapeutische Kerngebiete positiv auf Wachstum und Profitabilität auswirken sollte. Novartis sei auch weiterhin bestrebt, 19 bis 20 Prozent des Umsatzes in die Forschung und Entwicklung zu stecken, was einem Wert von um die 9 Milliarden US-Dollar entspreche.
Trotz der zahlreichen ergänzenden Zukäufe in der Vergangenheit sei aber auch die eigene Forschungspipeline sehr erfolgreich, betonte Narasimhan. Um die 65 Prozent der Forschungskandidaten stammen laut ihm aus den eigenen Laboren.
Präsident Reinhardt ergänzte, dass Novartis in den vergangenen Jahren so viele Medikamente auf den Markt gebracht habe wie kaum ein anderer Konzern. Allerdings seien diese mitunter eben keine Blockbuster-Mittel mit Umsätzen jenseits der Milliardengrenze.
Artikel BaslerZeitung (5.3.2024)