Nestlé will sich Land der Guaraní aneignen

Gemäss der Brasilianischen Zeitung "Correio do Brasil" haben Vertreter von Nestlé und Coca Cola sich mit der brasilianischen Regierung mehrfach getroffen, um das Prozedere für die Ausbeutung von Wasserressourcen durch Privatfirmen festzulegen. Dabei ging es insbesondere um den Guaraní Aquifer. Angestrebt sind Konzessionsverträge für über 100 Jahre.

Dass Nestlé zusammen mit Coca Cola sich um diese Konzessionen bewirbt, verletzt seine Nachhaltigkeitspolitik. Das Unternehmen versucht aus der Tatsache Kapital zu schlagen, dass die brasilianische Regierung die Landrechte der indigenen Bevölkerung der Guaraní seit Jahren missachtet. Nestlés Vorgehen ist gleichzusetzen mit den gewalttätigen Praktiken der Ranchers und der Polizei, die zur Vertreibung des Grossteils der Guaraní von ihrem Land geführt haben.

Vor drei Jahren hat Nestlé eine "Null-Toleranz-Politik" in Bezug auf "Land Grabbing" etabliert. Gemäss des "Commitment on Land & Land Rights" vom Juli 2014 verspricht Nestlé:

“Nestlé is against all forms of land acquisitions that are illegal and/or have an adverse impact on local communities’ livelihoods (land grabs). It is committed to develop its business in a way that complies with national laws and respects human rights, and particularly the customary rights to land and natural resources of Indigenous Peoples, traditional peoples, and communities that are impacted or potentially impacted by the company’s business activities.”

Auf dem Papier ist dies eine Anerkennung der Rechte der Guaraní und hebt sich sicherlich ab von vielen anderen Unternehmen, die sich ohne Rücksicht der Indigegenrechte in deren Territorium bewegen. Würde Nestlé jedoch in Tat umsetzen, was das Unternehmen verspricht, dann müsste es die Finger vom Land der Guaraní lassen und sich aus dem Gebiet zurück ziehen.

Quelle: Intercontinental Cry, 31.5.2017

Letzte Neuigkeiten

China, USA, 18.11.2024

Vorwurf an die UBS: Heikle Verbindung zu chinesischen Militärfirmen

07.11.2024

Mosambik und die Credit Suisse: Der Tragödie x​-​ter Teil

Kongo, Schweiz, 26.09.2024

«Es kann nicht sein​, dass nun die Schweiz profitiert»

Kongo, Schweiz, 25.09.2024

Politiker fordert: Schweizer Glencore​-​Strafzahlung soll in den Kongo fliessen

Alle Neuigkeiten