Nestlé​-​Unternehmen bald auf “schmutzige Liste” aufgrund Sklaverei?

Die globalen Lebensmittelkonzerne Danone und Dairy Partners Americas Brasil (DPA), die sich zum Teil im Besitz von Nestlé befindet, laufen Gefahr, auf die brasilianische "dirty list" der Unternehmen aufgenommen zu werden - aufgrund von Sklavenarbeit.

Artikel Reuters (6.2.2019)

Die "dirty list" gilt als eines der besten Instrumente des Landes zur Bekämpfung der Sklavenarbeit. Organisationen, die dort erscheinen, dürfen keinen Kredit von staatlichen Banken oder sonstige öffentliche finanzielle Unterstützung erhalten.

Die beiden Unternehmen seien in einer Kontrolle der Milchprodukte-Zulieferkette in Sao Paulo geraten, sagte Renato Bignami, der Arbeitsinspektor, der die Kontrollen koordiniert.

"Sie erhielten eine Benachrichtigung (über die Verstösse gegen die Arbeitskräfte), die, wenn sie als begründet betrachtet werden, dazu führen, dass die Namen der beiden Unternehmen in die `dirty list` aufgenommen werden", sagte Bignami der Thomson Reuters Foundation.

Beide Unternehmen bestreiten Fehlverhalten.

Danone und DPA werden vorgeworfen, mit einem Geschäftsmann, der 28 Personen in Schuldknechtschaft gehalten hat, zusammengearbeitet zu haben. Die ihm angeschlossenen Vertriebshändler haben ihm Produkte verkauft, ohne vorhergehend die Arbeitsbedingungen bei seiner Produktion zu überwachen.

Die Tür-zu-Tür-Verkäufer waren aus armen Regionen des Bundesstaates Ceará verschleppt worden und verkauften bald ablaufenden Joghurt in der Stadt Salto im Bundesstaat Sao Paulo zu einem ermässigten Preis.

Die Ermittler stellten fest, dass etwa 70 Prozent der verkauften Produkte von den Marken Danone und Nestle stammten. Die übrigen 30 Prozent stammten von kleineren Unternehmen, die in den nächsten Wochen ebenfalls benachrichtigt werden.

Artikel von Reuters (6.2.2019)