INEOS

INEOS ist eine Gruppe chemischer Betriebe in privatem Besitz mit Hauptsitz in Rolle (Kanton Waadt). Der Konzern wird 1999 vom derzeitigen Vorstandsvorsitzenden Jim Ratcliffe gegründet und ist seither auf starkem Expansionskurs durch Zukauf weiterer Geschäftszweige. INEOS verarbeitet Rohstoffe zu Produkten, die zur Herstellung von Farben, Plastik, Geweben, Medikamenten und Technologien in Handies oder Medizinaltechnik gebraucht werden.

1998 bildet Jim Ratcliffe die INEOS Gruppe infolge eines Management-Buy-outs des Ethylen-Derivate-Geschäfts von Inspec in Antwerpen. Unter den übernommenen Produktionsstätten gehörten einige vorher zu bekannten Chemieunternehmen wie Amoco, BASF, BP, Dow Chemical, ICI, Phenolchemie, Solvay, UCB, Union Carbide und Sasol.

Seither expandiert das Unternehmen stark durch Zukauf anderer Geschäftszweige. 2008/2009 gerät der Konzern infolge der Wirtschaftskrise in finanzielle Bedrängnis. Der Konzern wird nach Verhandlungen mit den Gläubigern (einem Konsortium aus mehreren Banken) umstrukturiert und zu anderen Konditionen finanziert. Die Firmenleitung verkündet danach, dass die finanzielle Lage des Konzerns wieder sicher und durch die Banken auch abgesichert sei.

Heute hat 17’000 Mitarbeitende an 80 Standorten in 16 Ländern. Der Umsatz beträgt 40 Milliarden US-Dollar, die Produktion beläuft sich auf 60 Millionen Tonnen. Ratcliff besitzt zwei Drittel des Unternehmens und sein Vermögen wird auf 11.8 Milliarden Dollar geschätzt.

Das Unternehmen ist in 16 Geschäftseinheiten eingeteilt. INEOS produziert Produkte wie Lösungsmittel für die Produktion von Insulin und Antibiotika, Biotreibstoffe, Chlor zur Reinigung von Trinkwasser, synthetische Motorenöle, Plastik für Verpackungen, Isolationsmaterialien, Materialien für Medizinaltechnik und Elektronik (z.B. in Handies).

2010 verlegt INEOS seinen Sitz aus steuertechnischen Gründen vom Grossbritannien in die Schweiz. Im Kanton Waadt sind elf Firmen im Handelsregister eingetragen, darunter INEOS AG, INEOS Group AG und INEOS Holdings AG. Ende 2016 verlegt das Unternehmen seinen (operativen) Hauptsitz wieder nach England (London) zurück, was den Land zumindest die Besitzer des Unternehmens als Steuerzahler zurückbringt.

Der Konzern publiziert auf der Website die üblichen Dokumente zur Nachhaltigkeit und Corporate Social Responsibility. Hingegen macht der Konzern seit Längerem wegen ungelösten Arbeitskonflikten, gerichtlichem Vorgehen gegen Fracking-GegnerInnen, Umweltverschmutzung, aggressivem Lobbying und rücksichtslosem Verhalten gegenüber AnwohnerInnen Schlagzeilen.

 

Letzte Neuigkeiten von INEOS

Grossbritannien, 02.05.2019

Umweltschützer protestieren gegen Froome​-​Team Ineos

Schottland, 19.06.2018

INEOS verliert Rekurs gegen das Fracking​-​Verbot