Mitte Juli 2016 sorgt Nestlé in der Gemeinderatssitzung von Waitsburg (Washington, USA) für erhitzte Gemüter. Grund dafür ist die Tatsache, dass niemand im Bilde darüber ist, dass Nestlé ohne rechtliche Grundlage mit Explorationsarbeiten für einen möglichen Wasserabbau begonnen hat.
Der Gemeinderat verlangt von Nestlé, dass das Unternehmen von jeglicher Art von Erkundungsarbeiten absehe, bis die Sache geklärt sei.
Die Emotionen kochen hoch, als das Thema am 17. August bei einer Bürgerversammlung debattiert wird. „Aus Waitsburg darf nicht Nestléburg werden“, schimpft eine Frau. „Wir sind dabei, unseren Familienschmuck zu verkaufen“, empörte sich ein Mann.
Andere Bürger unterstützen dagegen die Pläne des Lebensmittelgiganten Nestlé, in dem kleinen Städtchen im US-Bundesstaat Washington ein Abfüllwerk für Trinkwasser in Flaschen zu bauen und das Wasser dafür aus kommunalen Quellen zu schöpfen. Das werde 50 Arbeitsplätze schaffen, sagen sie – ein wichtiger Faktor, um mit mehr Steuereinnahmen wieder etwas mehr Leben in den verarmten Ort zu bringen. Doch am Ende schliesst sich der Stadtrat von Waitsburg den Kritiker*innen an und erteilt Nestlé eine Absage.