Explosion in Verpackungsfabrik in Bangladesch – Wo ist Nestlés Verantwortung?

Bei einer Explosion und einem Feuer in einer Fabrik in Bangladesch sind mindestens 29 Menschen getötet worden. Ein Kessel ist am Samstagmorgen in der Fabrik im Industriegebiet Tongi rund 20 Kilometer nördlich der Hauptstadt Dhaka explodiert. Weil in der Fabrik Chemikalien gelagert wurden, breitete sich ein Flammeninferno aus. Das vierstöckige Gebäude stürzte ein. Viele Verletzte wurden in umliegende Krankenhäuser gebracht.

In der Tampaco Foils Fabrik werden Verpackungen für Tabak und andere Konsumgüter hergestellt. Nach Unternehmensangaben gehören Großkonzerne wie der Nahrungsmittel-Gigant Nestlé und der Tabakkonzern British American Tobacco zu den Kunden, beide Unternehmen äusserten sich dazu auf Anfrage am Samstag zunächst nicht.

In einem Communiquén nahmen das Worker Rights Consortium, das International Labor Rights Forum, die Clean Clothes Campaign und das Maquila Solidarity Network zum Vorfall Stellung. Darin wird die Frage aufgeworfen, warum Nestlé und British American Tobacco in einer Fabrik produzieren lassen, in der grundlegende Sicherheitsvorkehrungen wie die Inspektion der Kessel missachtet werden. Diese offensichtliche Nachlässigkeit führe zu zwei weiteren Fragen: Welche Schritte unternehmen diese beiden Konzerne, um solchen Ereignissen in ihren Fabriken im Ausland vorzubeugen und werden sie den Opfern eine angemessene Entschädigung zugestehen?