Diskriminierung der indigenen Bevölkerung auf Hawaii durch staatliches Pestizidprogramm

Die US-amerikanische Umweltschutzbehörde Environmental Protection Agency (EPA) leitet eine Untersuchung ein gegen das Landwirtschaftsministerium von Hawaii (HDOA) und die staatliche Agribusiness Development Corporation (ADC) ein. Der Vorwurf lautet auf Diskriminierung der indigenen Bevölkerung durch das staatliche Pestizidprogramm. Die Untersuchung erfolgt, nachdem einige lokale Gemeinschaften, vertreten durch die gemeinnützige Umweltrechtsorganisation Earthjustice, im September 2016 eine Klage eingereicht hat. Darin wurde die EPA aufgefordert, gegen systematischen Missbräuchen gegen indigene Bevölkerungsteile von Hawaii vorzugehen. Lokale Bemühungen, pestizid-exponierte Gemeinden zu schützen, wurden wiederholt von grossen Pestizid-Konzerne wie Syngenta, die auf der Insel tätig sind, mit Klagen gegen Einführung von lokalen Gesetzen verhindert.

(...) "Ich bin eine indigene Hawaiianerin und Mutter von zwei Kindern, die auf Pestizide-Betroffenheit getestet worden sind", sagte Malia Chun, Mitglied der Community-Gruppe „Moms on a Mission“ (MOM) in einer Pressemitteilung von Earthjustice. „Meine beiden Kinder wurden positiv auf 32 verschiedene Pestizide getestet. Ich komme aus einer Gemeinschaft mit einer der höchsten Bevölkerungsanteil an indigenen Hawaiianer*innen und Muttersprachler*innen im Bundesstaat Hawaii. Wir sind umgeben von Testfeldern für gentechnisch veränderte Pflanzen, auf die täglich Pestizide mit eingeschränkter Verwendung gesprüht werden. Wir brauchen Massnahmen, um die Gesundheit und das Wohlbefinden meiner Gemeinschaft zu schützen.“ (...)

HDOA wurde kritisiert, weil es ein Berichterstattungsprogramm zum Thema „Gute Nachbarschaft“, das auf Freiwilligkeit basiert, angenommen hatte, das von Monsanto, Syngenta, DuPont, Dow AgroSciences und anderen agrichemischen Unternehmen auf den Inseln vorangetrieben wurde. Trotz der jüngsten Erweiterungen dieses Programms sagen Kritiker*innen, es sei einfach nicht genug, um einen wirklichen Schutz für Menschen zu gewährleisten, die in der Nähe dieser giftigen Orte leben, arbeiten und zur Schule gehen. Ashley Lukens, PhD, Programmdirektor am Hawaii Center für Lebensmittelsicherheit, sagte in einem kürzlich erschienenen Artikel von Civil Beat (13.5.2017): „Freiwillige Programme haben uns eine unübersichtliche Historie von Regulierungsversagen hinterlassen, insbesondere im Hinblick auf den Umweltschutz. Ich denke, mehr Transparenz ist immer eine Verbesserung, aber sie ersetzt keinesfalls die obligatorische Offenlegung.“ (...)

Ganzer Artikel auf Beyond Pesticides (14.3.2017)

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