Die Schweizer Entwicklungshilfe wird kritisiert, als Steigbügelhalter für multinationale Grosskonzerne wie Nestlé zu dienen. Dank der Nichtregierungsorganisation Public Eye wurde ein ein internes, gemeinsames Strategiepapier der Direktion für Entwicklung und Zusammenarbeit (Deza) und Nestlé veröffentlicht. SonntagsBlick-Recherchen (31.5.2020) fördern nun eine brisante Information dazu ans Tageslicht.
Schlagzeile des SonntagsBlick vom 31.5.2020
Die Direktion für Entwicklung und Zusammenarbeit (Deza) und Nestlé unterzeichneten im August 2017 das gemeinsames Strategiepapier, in welchem ausgerechnet der Bereich Wasser als "ein gemeinsames strategisches Interesse" definiert wurde. Nestlé sicherte sich damit ein exklusiver Zugang zur Politik, um seine Wassergeschäfte auszuweiten. Die Unterschriften auf dem veröffentlichten Dokument sind wurden geschwärzt.
SonntagsBlick-Recherchen zeigen nun,
"dass für Nestlé deren langjähriger Cheflobbyist Christian Frutiger (53) unterschrieben hat. Pikant dabei: Frutiger wechselte im vergangenen Jahr die Seiten. Aussenminister Ignazio Cassis machte ihn zum neuen Vizedirektor der Deza und zum Chef des Bereiches Globale Zusammenarbeit. Frutiger trägt damit unter anderem die Verantwortung für zahlreiche Wasserprojekte. Er ist seit Oktober im Amt. Sein damals eingefädelter Deal läuft noch immer, vorläufig noch bis Ende Jahr."
SonntagsBlick (31.5.2020)
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