Der Prüfungsbericht hält die Gewinne beim Verkauf von Flaschenwasser für ungerechtfertigt

Ein gerichtlicher Prüfungsbericht über das Geschäft mit Wasserflaschen von Nestle Pakistan Ltd, der am 30.10.2018 dem Obersten Gerichts vorgelegt wurde, bezeichnete die Margen von Vertriebs- und Einzelhändlern als "sehr hoch" und "ungerechtfertigt" im Vergleich zum Gewinn des Privatunternehmens.

Die drei Richter wurden darüber informiert, dass Nestlé Pakistan im Jahr 2017 einen Nettogewinn von 739,5 Millionen Rupien erwirtschaftet habe. Die Vertriebs- und Einzelhändlern wiesen einen Nettogewinn von 276 Prozent aus. 2017 bedeutete dies einen Gewinn von 2 Milliarden Rupien.

Die Supreme Court Richter, präsidiert von Chief Justice Mian Saqib Nisar, bedauern, dass die in Flaschen abgefüllten Wasser zu hohen Preisen verkaufen, obwohl sie es fast gratis aus dem Boden gewonnen haben, und fordern die Eigentümer aller Flaschenwasserunternehmen auf, am 13. November persönlich vor Gericht persönlich zu erscheinen, wenn der Fall erneut aufgenommen wird.

Bei der letzten Anhörung hatte das Gericht einen gerichtlichen Prüfungsbericht in Auftrag gegeben, welche das Geschäft mit Flaschenwasser von Nestlé Pakistan als Gegenstand hat und den tatsächlichen Gewinn des Konzerns ermitteln soll.

Der Prüfungsbericht hat aufgezeigt, dass der Konzern zwischen 2013 und 2017 4,43 Milliarden Liter Wasser gepumpt hat und für diese geförderte Menge praktisch nichts an irgendeine Regierungsbehörde gezahlt hat.

Nach dem Bericht zur Folge beläuft sich die Wasserentnahme in den letzten fünf Jahren aus allen Bohrlöchern an allen drei Standorten auf 4,433 Milliarden Liter. Davon wurden 2,5 Milliarden Liter Wasser in Flaschen verarbeitet und verkauft.

Die Zahlen zeigen, dass 1,9 Milliarden der insgesamt 4,4 Milliarden Liter Wasser verschwendet wurden, was einen Verlust von 43 Prozent bedeutet.

Während das Management von Nestlé Pakistan zu Protokoll gibt, dass 15 Prozent des Wassers während des „Reverse Osmosis“ (RO) -Prozesses bei der Wasseraufbereitung verschwendet wurde, konnte er die restlichen 28 Prozent der Wasserverschwendung nicht begründen.

In dem Bericht wurde ebenfalls hervorgehoben, dass Pakistan eines der am stärksten von Wasserarmut betroffenen Länder der Welt ist, und aufgrund der schlechten Planung und kühnen Positionen der aufeinanderfolgenden Regierungen sich die Wasserressourcen rapide erschöpften.

Die Krise betrifft alle Gesellschaftsschichten. Hinzukommt, dass die Pro-Kopf-Verfügbarkeit von Wasser von 5.000 Kubikmeter pro Jahr (1951) auf rund 1.000 Kubikmeter (2014) gesunken sei. In den folgenden Jahren habe sich der Anteil weiter verschlechtert.

Das Geschäft mit Flaschenwasser in Pakistan wird von drei internationalen Unternehmen - Nestle Pakistan Ltd, Pepsi Co Inc. und Coca Cola Beverages Pakistan Ltd - dominiert, wobei Nestlé den grössten Anteil hat, nämlich 36,30 Prozent. Es gibt eine Reihe anderer grosser und kleiner Unternehmen, die auch Wasser in Flaschen abfüllen.

Nestlé Pakistan errichtete drei Aufbereitungsanlagen zur Aufbereitung von Wasser aus insgesamt neun Brunnen an drei Standorten in Islamabad, Port Qasim und Sheikhupura.

In dem Bericht wurden auch rechtliche Unzulänglichkeiten bei der Regulierung des Flaschenwassergeschäfts im Land und seine Auswirkungen auf den jeweiligen Grundwasserbecken hervorgehoben. Während des Verfahrens wurde dem Gericht mitgeteilt, dass die von den Flaschenwasserkonzernen verwendeten Kunststoffflaschen nicht den Sicherheitsstandards entsprechen. Der Oberste Richter erinnerte ebenfalls an seinen Besuch am Nestlé-Standort in Karachi, wo der Konzern ohne Entfaltung ein Pachtland erhielt. Er sagte zudem, dass eine Nestlé-Wasserprobe sei nicht auf einen für den menschlichen Konsum geeigneten Standard befunden worden. Der Oberste Richter hält fest, dass er mit dem Trinken von Wasser aus der Flasche aufgehör habet, und forderte die Nation auf, die vergessene Tradition der Nutzung von Krügen für Trinkwasser wiederzubeleben.

Er stellte fest, dass Wasser in Flaschen, das stundenlang dem Sonnenlicht ausgesetzt war, für den menschlichen Verzehr ungeeignet wurde.

Artikel in Englisch unter Dawn (31.10.2018)