Zwischen 2013 und 2014 präsentierte die Regierung in Mosambik ein Thunfischfangprojekt als Massnahme gegen die wirtschaftliche Krise. Später sickerte durch, dass es bei dem Projekt auch um Küstenschutz gehe. Die Schweizer Grossbank Credit Suisse war durch die Vergabe von Krediten in diese Vorhaben involviert. Aber die geplanten Projekte verliefen auf dubiose Weise im Sand, und der mosambikanischen Bevölkerung blieb ein Schuldenberg von zwei Milliarden US-Dollar. Drei Referent*innen aus Mosambik besuchen im April die Schweiz, um über die Hintergründe dieser Schuldenaffäre aufzuklären.
Zürich
Dienstag | 23. April | 19.00 Uhr | Langstrasse 200 | Facebook
Basel
Mittwoch | 24. April | 19.00 Uhr | Gewerkschaftshaus | Rebgasse 1 (1. Stock) | Facebook
Bern
Donnerstag | 25. April | 19.30 Uhr | Casa d’Italia | Bühlstrasse 57 | Facebook
Mit Referent*innen aus Mosambik
Denise Namburete | Direktorin von „N’weti“, einer NGO für Gesundheitsfragen, Maputo
Paula Monjane | Executive Director des CESC (Zentrum für zivilgesellschaftliche Lernprozesse), Maputo; vormals Koordinatorin des Budget Monitoring Forums
Adriano Alfredo Nuvunga | ehemaliger Direktor des Centro De Integridade Publica, Maputo
Die Geschichte handelt von Korruption, von dubiosen Firmen und illegalen Krediten: Zwischen 2013 und 2014 wurden in Mosambik drei Unternehmen gegründet, deren Zweck unklar ist und die vor allem vom Verteidigungsministerium und vom Geheimdienst kontrolliert werden. Bei zwei der drei Unternehmen hat die Credit Suisse mit Krediten von über einer Milliarde US-Dollar entscheidend mitgeholfen. Alle involvierten Parteien hofften auf hohe Gewinne aus der zukünftigen Erdgasgewinnung vor den Küsten Mosambiks.
Auf gesetzeswidrige Art und Weise wurde das Geschäft am Parlament und an der Nationalbank von Mosambik vorbeigeschleust. Als die heimliche Ausweitung der Schulden an die Öffentlichkeit gelangte, suspendierten der Internationale Währungsfonds (IWF), die Schweiz und weitere Geberländer die direkte Budgethilfe, und Mosambik musste seine Zahlungsunfähigkeit erklären – mit desaströsen Folgen für die Bevölkerung.
Drei frühere Investmentbanker*innen der CS wurden in diesem Zusammenhang Ende 2018 in den USA angeklagt. Die Verantwortung liegt aber nicht nur bei einzelnen Personen, sondern auch bei der Credit Suisse, deren Compliance in diesem Fall offensichtlich versagt hat.
Ein Bündnis von Basisgruppen und NGOs (Fórum de Monitoria do Orçamento - Budget Monitoring Forum) fordert einen Verzicht auf die Rückzahlung der im Zusammenhang mit dieser Kreditaffäre entstandenen Schulden. Des Weiteren soll die Credit Suisse die für die Kredite bezogenen Gebühren an Mosambik zurückbezahlen. Während ihres Besuchs in der Schweiz werden drei Vertreter*innen dieses Bündnisses die Folgen des Debakels für die mosambikanische Gesellschaft aufzeigen und erklären, welche Forderungen sie an die Credit Suisse und an die Schweiz stellen. Gemeinsam mit ihnen wollen wir diskutieren, wie wir die Bevölkerung von Mosambik hier in der Schweiz unterstützen können.
Unterstützende Organisationen: Actares, attac, Helvetas, KEESA, Kovi-Netzwerk Bern, MultiWatch, Public Eye Regionalgruppen Bern und Zürich.