Arbeitskonflikt in der Wasserabfüllfabrik von Domodedovo

Nachdem Nestlé nach einjährigem Kampf in Perm (Russland) endlich eingewilligt hatte, über Löhne mit den Arbeiter*innen zu verhandeln, beginnt der Konzern nun erneut, den Druck auf die Angestellten zu erhöhen. Diesmal handelt es sich um die Wasserabfüllfabrik in Domodedovo, die insbesondere das Mineralwasser PureLife an Büros liefert.

Fahrer gründen Gewerkschaft
Im November 2009 protestierten Arbeiter*innen gegen die schlechten Arbeitsbedingungen und niedrigen Löhne: Fahrer werden pro verkaufte Flasche bezahlt und müssen deshalb 12 Stunden am Tag arbeiten, damit sie einen ausreichenden Lohn erhalten. Nachdem aus Spargründen die Anzahl Fahrer um 50% reduziert und damit der Druck auf die verbleibenden Fahrer massiv erhöht wurde, gründeten sie im November 2009 eine Gewerkschaft. Sofort begann Nestlé, die Gewerkschafter unter Druck zu setzen, ihnen wurden andere Arbeiten zugeteilt oder sie bekamen kleinere Lastwagen, mit denen sie ihre vorherigen Löhne nicht mehr erreichen konnten.

Vizepräsident entlassen
Am 27. Januar 2010 wurde der Vizepräsident der Gewerkschaft, Sergei Strykov, entlassen. Die Gewerkschaft fordert nun eine Wiedereinstellung von Strykov sowie dass alle Arbeiter*innen ihren ursprünglichen Job zurückerhalten und dass die Repressionen gegen Gewerkschaftsmitglieder aufhören.

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Russland, 22.02.2010

Arbeitskonflikt in der Wasserabfüllfabrik von Domodedovo