Die Konzerne Nestlé und Unilever gehören laut Greenpeace zu den grössten Verursachern von Plastikmüll im Meer vor den Philippinen. UmweltschützerInnen sammelten eine Woche lang an einem Strand nahe der Hauptstadt Manila mehr als 54'000 Plastikteile.
Etwa 17 Prozent der Tüten- oder Flaschenreste stammten von Nestlé-Produkten, wie die Umweltschutzorganisation Greenpeace am Freitag in Manila mitteilte. Zehn Prozent des Mülls ordneten die SammlerInnen Unilever zu.
Die Konzerne seien das «entscheidende Glied» im globalen Kampf gegen den Plastikmüll, erklärte die Kampagnen-Verantwortliche von Greenpeace, Abigail Aguilar in Manila. Die Unternehmen verkauften in asiatischen Ländern ihre Produkte zunehmend in kleineren Einheiten, weil ärmere Menschen dann eher zugriffen.
In den Philippinen mit seinen 103 Millionen, teils sehr armen EinwohnerInnen gebe es Instantkaffee und Shampoo, Öl, Gewürze oder Zahnpasta in diesen sogenannten Sachets. Die Verpackungen seien nicht wiederverwertbar und landeten auf Müllkippen, in der Landschaft und vielfach im Meer.
Greenpeace in Hamburg forderte, die Unternehmen müssten Verantwortung für ihre Produkte übernehmen. «Wir brauchen höhere Mehrwegquoten und ein Ende der Einwegverpackungen», erklärte Michael Meyer-Krotz, der die Aktion in Manila mitkoordinierte.
Bis zu acht Millionen Tonnen Plastik landen laut Schätzungen pro Jahr im Meer, erläuterte Greenpeace. Ein grosser Teil davon seien Verpackungen. Weil sich Plastik nicht abbaut, wachse die Verschmutzung der Meere kontinuierlich. Hochrechnungen zufolge befänden sich etwa 150 Millionen Tonnen Plastik in den Ozeanen.
Die schwimmenden Müllberge verstärkten die Armut, erklärte Greenpeace: In den Philippinen etwa hätten Fischer schon heute mehr Plastik als Fisch in ihren Netzen, was ihr Einkommen schmälert. Plastik schädige auch die Meeresbewohner: Fische, Krebse und Krabben fressen kleinere Plastikteile und verenden oftmals daran.
Nestlé mit Sitz in der Schweiz verwies am Freitag auf eigene Nachhaltigkeitsprojekte, wie Greenpeace-Kampagnenleiterin Aguilar sagte.