Nestlé ist in den USA angeklagt, weil seine Katzenfuttermarke Fancy Feast Fisch von einem thailändischen Zulieferer enthalte, bei dem Sklavenarbeit gang und gäbe ist.
Die Anklage gegen den Schweizer Multi folgt im Anschluss an diejenige gegen Costco Wholesale Corp. Dieser Firma wird vorgeworfen, dass sie Garnelen von Thailand verkaufe, wo Sklavenarbeit und Menschenhandel in der Fischindustrie weit verbreitet seien.
Die Anklage ist von vier Konsument*innen am Gericht von Kalifornien (USA) eingereicht worden. Sie alle vertreten Konsument*innen von Kalifornien, die keine Produkte aus Sklavenarbeit kaufen wollen.
Nestlé antwortet auf die Konfrontation mit der Anklage wie üblich mit der Aussage, dass Sklavenarbeit bei ihren Zulieferern keinen Platz hätte und dies auch in ihren Konzernrichtlinien stehe. Hingegen beauftragt das Unternehmen die NGO Verité, die Arbeitsbedingungen bei den Zulieferfirmen in Thailand zu untersuchen. Der Bericht von Verité kommt zum Schluss, dass Zwangsarbeit und andere Menschenrechtsverletzungen “endemisch” seien und eine grosse Herausforderung für jedes Fischereiunternehmen in Thailand.
Aufgrund zunehmenden internationalen Drucks auf Tierfutterkonzerne haben Nestlé und Mars angekündigt, Schritte dahingegehend zu unternehmen, dass in der Zulieferkette keine Menschenrechtsverletzungen und illegaler Fang von Meerestieren mehr stattfinden. Der Fischereigigant Thai Union, der beide Grosskonzerne beliefert, ist nun aufgefordert, das Thema des illegalen Verladens auf See und der Menschenrechtsverletzungen in seiner eigenen Zulieferkette anzugehen.