Nachdem die Milchwirtschaft im heruntergewirtschafteten Zimbawe zusammengebrochen war, wurde bekannt, dass Nestlé Milch von einer der Farmen von Mugabwes Frau Grace bezog. Nestlé begründete dies damit, dass es weitaus schlimmer für das Land wäre, wenn die Produktion eingestellt würde. Aufgrund der internationalen Kritik beendete Nestlé die Zusammenarbeit mit dieser Farm. Kurz darauf legte der Konzern die Produktion still, weil er sich von den Behörden erpresst sah, von gewissen Farmen Milch zu beziehen.
Mugabe regierte das heruntergewirtschaftete Land im Süden Afrikas seit 1980 mit harter Hand und stand international unter Verruf. Weltweit Schlagzeilen machten seine Landreformen, bei denen die Landwirtschaftsbetriebe im Besitz von Weissen enteignet wurden.
Nach dem Kollaps der Milchwirtschaft im Land sah sich Nestlé angeblich gezwungen, von verschiedenen Farmen direkt Milch zu beziehen. Dies geschah ohne Vertrag. Eine der Farmen war die Gushungo-Farm von Mugabes Frau Grace. Von dieser Farm bezog Nestlé 2009 zwischen 10 und 15% seiner Nachfrage nach Frischmilch in Zimbabwe.
Aufgrund der internationalen Kritik verkündete Nestlé kurze Zeit später, keine Milch mehr von dieser Farm zu beziehen. Gemäss dem Staatssekretariat für Wirtschaft (seco) habe Nestlé trotz der Schweizer Sanktionen gegen Zimbabwe kein Schweizer Recht verletzt. Denn Nestlé Zimbabwe ist eine Firma nach dem Gesellschaftsrecht von Simbabwe – die Sanktionen gelten aber nur für Schweizer Firmen.
Kurz darauf stellte Nestlé die Produktion in Zimbabwe für drei Wochen ein, weil sich das Unternehmen von der Regierung unter Druck gesetzt sah, von bestimmten Farmen Milch zu beziehen. Die Regierung versprach daraufhin, die Produktion nicht weiter zu behindern und nahm den Betrieb wieder auf.